Blütenpracht in Reformierter Kirche

Wechselnde Blumenhallenschau in St. Johannis, Brandenburg a.d. Havel - bis 11. Oktober

Copyright: BUGA-Zweckverband

Eine einst evangelisch-reformierte Kirche in Brandenburg a.d. Havel wird nun zu einem lohnenswerten Reiseziel: Die Bundesgartenschau, BUGA, hält Einzug in St. Johannis - und bringt die alten Gemäuer zum Erblühen.

Evangelisch-reformierte Kirchenräume erfahren in der Regel nur selten öffentliche Aufmerksamkeit. Im Zuge der diesjährigen Bundesgartenschau hat es nun eine einst von Hugenotten genutzte Kirche in die Schlagzeilen geschafft: Bis zum 11. Oktober beherbergt die St. Johanniskirche in Brandenburg a.d. Havel, gemeinsam mit der benachbarten St. Laurentiuskirche, insgesamt 16 wechselnde Blumenhallenschauen. Erstmalig werden Kirchen so Ausstellungsorte der BUGA: buga-2015-havelregion.de

Die Anfänge der St. Johanniskirche reichen in die Mitte des 13.Jh. zurück: Franziskaner waren es, die sich 1237 in der Nähe der havelländischen Kleinstadt ansiedelten und ein Kloster gründeten, das erst im Zuge der Reformation durch den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. aufgehoben wurde.

Im Jahr 1544 zu einem Hospital umfunktioniert, wurde es den eingewanderten Hugenotten ab 1687 zum Gottesdienstort. Im 19.Jh. zeitweise Standort einer Bierbrauerei, wurden die Gemäuer nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg Opfer bautechnischer Ignoranz. Aufgrund von Einsturzgefahr wurde ab Mitte 1985 die Nutzung ganz untersagt, die bereits 1968 getroffenen Pläne zum Abriss jedoch nicht in die Tat umgesetzt.

Erst 2007 begann die Instandsetzung, die mit der BUGA nun einen krönenden Höhepunkt erfährt. Obwohl nicht mehr Eigentum der evangelisch-reformierten Gemeinde, wird sie nachwievor von dieser für ihre Gottesdienste genutzt.

Informationen zur Floristikausstellung in St.Johannis finden sich unter www.buga-2015-havelregion.de

Wer zur Einstimmung auf die Reise ins Havelland sehen will, wie die BUGA Kirchen zum Blühen bringt, kann dies im MDR-Bericht nachverfolgen:

Fabian Brüder, 05.08.2015

Mitteilung:

von Stefan Freitag, Presbyter in Brandenburg a.d. Havel:
Ergänzend zum Artikel sei zu sagen, dass nicht nur die französisch-reformierte, sondern auch die deutsch-reformierte Gemeinde dort seit 1687 die Gottesdienste feierte.
Die Kirche wurde kurz vor Ende des 2. Weltkriegs durch einen amerikanischen Fliegerangriff zerstört. Wegen mangelnder finanzieller Mittel wurde in den folgenden Jahren nur das Seitenschiff wiederhergestellt und zu Gottesdiensten genutzt, bis es wegen weiteren Verfalls des Hauptschiffs zu gefährlich wurde.
Durch die Übertragung ins Eigentum der Stadt Brandenburg an der Havel wurde eine Sicherung der Standfestigkeit ermöglicht.
Im Vorfeld der BUGA wurde das Dach wieder an die ursprüngliche Kubatur angepasst und die offene Westwand durch eine große Glaswand geschlossen.

Im kommenden Jahr werden wir unsere Gottesdienste ab Ostern wieder in der Kirche feiern. Wer einmal einen Gottesdienst in der Kirche "mit dem größten Kirchenfenster" miterleben möchte, ist herzlich eingeladen.
Die Termine findet man auf der Internetseite des Reformierten Kirchenkreises in der EKBO unter
www.reformierterkirchenkreis.de

 

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