EKD-Friedensbeauftragter: Atomwaffen müssen endlich geächtet werden

Hiroshima fordert zur Umkehr auf

Friedensbeauftragter des Rates der EKD, Renke Brahms; (CC) Foto: BEK

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, verstärkte Anstrengungen für eine deutliche atomare Abrüstung weltweit zu unternehmen. „Das Ziel muss eine atomwaffenfreie Welt sein“, betonte Brahms zum Hiroshima-Gedenktag.

Am 6. August 1945 wurde über der japanischen Stadt Hiroshima die erste Atombombe abgeworfen.

„Das unendliche Leid, das die Menschen in Japan vor 70 Jahren erfahren haben, muss uns Mahnung sein, alles zu tun, dass diese schrecklichen Waffen nicht mehr eingesetzt werden“, machte der EKD-Friedensbeauftragte deutlich. Allerdings gebe es derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass die jetzigen Atomwaffenstaaten auf ihr Waffenarsenal verzichten wollten. „Im Gegenteil gibt es derzeit Anstrengungen, diese Waffen zu modernisieren, was zu einem erneuten nuklearen Wettrüsten führen könnte“, warnte Renke Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche ist.

„Aus der Sicht evangelischer Friedensethik kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden“, macht der EKD-Friedensbeauftragte unter Verweis auf die EKD-Friedensdenkschrift von 2007 deutlich. Und er fügt mit Nachdruck hinzu: „Es muss endlich Schluss damit sein, dass Atomwaffen weiterhin fester Bestandteil der Militärstrategie von Staaten oder Militärbündnissen sind.“

Hier vermisst der EKD-Friedensbeauftragte auch klare politische Schritte der deutschen Bundesregierung. „Es gibt einen Beschluss des Deutschen Bundestages, der die Regierung auffordert, alles zu tun, um einen Abzug der letzten noch verbliebenen Atomwaffen aus Deutschland zu erreichen. Doch seitdem ist kaum etwas geschehen. Auch in Büchel, wo noch die letzten US-Atomwaffen auf deutschem Boden liegen, steht deren Modernisierung an“, kritisiert Renke Brahms.

Der EKD-Friedensbeauftragte dankte darum ausdrücklich all den Menschen, die sich seit Jahren für einen Abzug dieser Waffen aus Deutschland und deren weltweite Ächtung einsetzen. „Es ist gut, dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht nachlassen, hier Druck auf die politisch Verantwortlichen auszuüben, damit es zu einer wirklichen atomaren Abrüstung kommt“, unterstreicht Renke Brahms und betont: „70 Jahre nach Hiroshima ist es höchste Zeit, dass diese schrecklichen Waffen endlich geächtet werden.“

 


Pressemitteilung des Friedensbeauftragten des Rates der EKD vom 02.08.2015
 

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