Auszeichnung für die Konferenz landeskirchlicher AGs Christen und Juden (KLAK)

Woche der Brüderlichkeit und Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille

Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille 2017 an die Klak, für die rheinische Kirche ist Kirchenrat Dr. Volker Haarmann (6.v.r.) dabei.

Für ihre Verdienste im christlich-jüdischen Dialog ist die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK) mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2017 ausgezeichnet worden. Dr. Volker Haarmann, Kirchenrat und Vorstandsmitglied der KLAK, gehörte zu denen, die die Auszeichnung entgegennahmen.

Die Verleihung fand in der zentralen Eröffnungsfeier der "Woche der Brüderlichkeit" in der Frankfurter Paulskirche statt. Die 1978 ins Leben gerufene KLAK, ein Zusammenschluss aus Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Beauftragten im Bereich Kirche und Judentum, widmet sich der Aufarbeitung kirchlicher Judenfeindschaft und wirkt an der Erarbeitung kirchlicher Erklärungen zum Verhältnis von Theologie und Kirche zum Judentum mit.

Die undotierte Auszeichnung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erinnert an die jüdischen Philosophen und Pädagogen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929). Sie wird an Personen oder Institutionen vergeben, die sich um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Preisträger waren neben anderen der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani, der Violinist Yehudi Menuhin sowie der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende und rheinische Präses i.R. Nikolaus Schneider.

Vertreter aus Politik und Religionen, darunter der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, nahmen an der Feier teil. Unter dem Motto „Nun gehe hin und lerne" ruft die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit" zum ökumenischen und globalen Lernen durch Begegnungen auf. Bis zum 12. März sind deutschlandweit Veranstaltungen geplant.

"Zutiefst schuldig geworden"

In seinem Grußwort bei der zentralen Eröffnungsfeier in der Frankfurter Paulskirche erinnerte Landesbischof Bedford-Strohm anlässlich des 500. Reformationsjubiläums auch an die Schuld, die die evangelische Kirche durch die judenfeindlichen Denkmuster und Schriften Martin Luthers und vieler anderer Reformatoren auf sich geladen hat. „Auf vielfache Weise ist die Kirche in ihrer Geschichte zutiefst schuldig geworden gegenüber dem Judentum und blieb verstrickt in die Geschichte von Judenfeindschaft und Antisemitismus“, so der Ratsvorsitzende. 

Die Erinnerung daran erfülle die Kirche mit Trauer und Scham. „Ich bin überzeugt davon, dass wir im Sinne Martin Luthers handeln, wenn wir als Evangelische Kirche in Deutschland heute sagen: Wir bitten um Vergebung für das unermessliche Leid, dass, auch im Namen Martin Luthers, unseren jüdischen Schwestern und Brüdern angetan worden ist.“

Stiftungsprofessur beabsichtigt

Die Vergangenheit nehme die EKD aber gleichsam in die Pflicht, die Anliegen des christlich-jüdischen Dialogs an eine nachwachsende Generation zu vermitteln. Bedford-Strohm kündigte in diesem Zusammenhang an, die EKD beabsichtige gemeinsam mit ihren Gliedkirchen eine neue Stiftungsprofessur zur Erforschung und Förderung des christlich-jüdischen Dialogs für die Dauer von zehn Jahren einzurichten.

„Sie ist ein Angebot, den Weg des Dialogs und der Verbundenheit mit dem Judentum gemeinsam weiter zu gehen, im Vertrauen auf Gottes große Barmherzigkeit und unverbrüchliche Treue gegenüber dem biblischen Gottesvolk Israel“, so Landesbischof Bedford-Strohm.

Quelle: ekir.de / ekd, neu / 06.03.2017

 

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